Zementfliesen sind handgemachte bunte Fliesen, die als Bodenbelag verwendet werden. Sie erschienen zum ersten Mal in Katalonien der 1850er Jahren und sind seitdem in ganz Europa und Amerika verbreitet. Zementfliesen werden in vielen Teilen der Welt auch als Enkaustik-Zementfliesen bezeichnet. Wie ihre Vorgänger, die Enkaustik-Tonziegel, leiten Fliesen ihren Namen aus dem Begriff „Encaustic“ – einem Kunstbegriff für Metall-Emaillierung, welche bei einer Art des Wachsausschmelzverfahrens eingesetzt wird. Ihren Namen verdanken Fliesen außerdem den komplizierten Mustern und Designs, welche während des Emaillieren-Prozesses angebracht werden. Zement-Fliesen werden bei der Herstellung nicht „gebrannt“; so gibt es auch keine Glasurschicht auf der Oberfläche der Fliese. Sie leiten ihre Langlebigkeit aus der Kombination von einer fein dehydriertem Portlandzementschicht des Bodens und eine groben Schicht aus Sand und Zement. Die Pigmentschicht wird dabei hydraulisch in die Oberfläche gepresst und gilt auf diese Art als ein Teil der Fliese.

273_177x177 52_177x177 828_177x177 (1)Arten der Fliesen

Zement-Fliesen werden normalerweise von Hand gemacht und mit mineralischen Pigmenten ausgestattet. Der Zement wird in der Hydraulikpresse in eine bestimmte Form umgewandelt. Die Metallform folgt spezifischen Konstruktionszeichnungen und wird normalerweise per Hand gemacht. Die Pigmentzusammensetzung ist eine Mischung aus hochwertigem weißen Portland-Zement, Marmormehl, feinem Sand und natürlichen Mineralfarbpigmenten. Zementfliesen werden handgefertigt und enthalten manchmal leichte Mängel, die ihnen allerdings Charakter und mehr Tiefe verleihen. Weltweit existiert eine große Anzahl an diversen Zementfliesenherstellern. Der Hauptunterschied zwischen den Herstellern besteht in dem angewendeten hydraulischen Verfahren. So beschäftigen kleine Unternehmen eine handbetätigte hydraulische Presse. Die Qualität der Fliesen variiert dabei besonders aufgrund von inkonsistentem Druck. Größere Hersteller verwenden Elektro-hydraulische Pressen, die in der Lage sind, deutlich höhere Qualitätsprodukte zu produzieren. Der höhere Druck (1500 PSI) erlaubt eine dickere Pigmentschicht in die Klebstoffschicht einzubetten. Eine durchschnittliche Pigmentschicht ist für gewöhnlich etwa 3-4 mm dick. Ein weiterer Unterschied ist die Qualität der verwendeten Pigmente. Hochwertige Hersteller verwenden nur mineralische Pigmente, da nicht-mineralische Pigmente mit Alter verblassen.